Die Fruchtaromen im Destillat werden durch zwei Sinne wahrgenommen: zuerst erfährt die Nase die aufsteigenden blumigen Düfte. Die so erweckten Empfindungen mobilisieren die Geschmacksnerven auf Zunge und Gaumen. 

Es empfiehlt sich jedoch, sich nicht auf ein einmaliges Riechen zu beschränken, denn die inneren Gaumensinne öffnen sich erst durch mehrmaliges Wiederholen. Voraussetzung zum perfekten Riechen ist ein Destillatglas mit elegantem Stil und einer für Alkoholaromen passenden Form. 

Der zweite Schritt nach dem Riechen ist das Wahrnehmen der Aromen im Gaumen. Dies erreicht man durch Kleinstmengen sogar besser als mit einem "Schwall"-Schluck. Für das Genießen eines Gläschens Destillat setzt sich der Kenner kein Zeitlimit, denn das Geschmackserlebnis ist davon unabhängig. Selbst das leere Glas ist noch eine Aromablume. 

Genussempfinden durch Riechen und Schmecken muss man üben- manch selbst ernannter Kenner kann da noch etwas lernen! Dann aber ist es eine wahre Freude, die vielfältigen Geschmackstöne bekannter, seltener oder auch fast vergessener Früchte wieder zu erleben. 

Als kompletter Geschmacksbanause entlarvt sich übrigens, wer Destillate von Beeren und Früchten kalt oder gar tiefgekühlt trinkt. Schließlich macht auch kein Mensch eine wohlschmeckende Festtagssuppe vor dem Verzehr kalt. 

Tipp: Die ideale Trinktemperatur für Destillate liegt zwischen 15 und 18 Grad. Aus einem tulpenförmigen Glas genossen, kann sich das Aroma voll entfalten.